Forum Klinikum: Reger Austausch und viele Neuigkeiten

Was gibt es Neues im Klinikum, wie haben sich die einzelnen Fachbereiche weiterentwickelt? Unter anderem, um diese Informationen zu vermitteln, vor allem aber auch für den guten gegenseitigen Austausch unter Kolleginnen und Kollegen wird das „Forum Klinikum“ zweimal im Jahr veranstaltet. Jetzt im Januar bekam das Forum zusätzlich den Titel „Neujahrsempfang“ – geladen waren dazu alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte aus dem Landkreis Landsberg. Und viele folgten dem Ruf ins Klinikum, um sowohl mit den Arztkollegen, als auch mit Vorstand Marco Woedl, dem kaufmännischem Leiter Maik Tomuschat, der neuen Personaldirektorin Andrea Sulzer-Mayr, dem Ärztlichen Direktor Dr. Alexander Schnelke und Pflegedirektor Andreas Winklhofer und vielen weiteren ins entspannte Gespräch zu gehen. Dazu präsentierten die Küchenchefs des Klinikums, Christian Baumann und Marcel Gebauer, leckere Köstlichkeiten vom Grill sowie ein Salat- und Süßspeisenbuffet. Ein perfekter Rahmen für einen angeregten und informativen Austausch.

Und was gibt es nun Neues im Klinikum? Das erfuhren die Gäste in drei Kurzvorträgen: Dr. Simon Martin Heinz, Chefarzt der Orthopädie, stellte das „Ortho.Netz“ vor, der Leitende Arzt Maximilian Helber informierte über die neue Akut-Geriatrie und der Ärztliche Leiter Stefan Kozlik über die Zentrale Notaufnahme.

Gemeinsam im „Ortho.Netz“ an einem Strang ziehen

Seit März 2023 führt Dr. Heinz als Chefarzt die Abteilung für Orthopädie, ist Leiter des Endoprothetikzentrums (EPZ) Landsberg am Lech und koordiniert die operative Planung der chirurgischen Klinik im Klinikum Landsberg. Die Abteilung für Orthopädie spiele eine entscheidende Rolle bei der Neustrukturierung des Krankenhauses, sie garantiere für die Klinik die Sicherstellung effizienter Abläufe und hochwertiger Eingriffe, so Dr. Heinz, „immer mit dem Anspruch, für unsere Patienten die beste individuelle Betreuung anzubieten  und dem Ziel, eine Verbesserung der Lebensqualität unserer Patienten zu erreichen“.

Neben der innovativen Entwicklung der Primär- und Revisionsendoprothetik, der Wirbelsäulenchirurgie, der Fußchirurgie und der konservativen orthopädischen Therapie, ist die Abteilung Hauptvernetzungspunkt für die Einbindung zahlreicher niedergelassener orthopädischer Praxen aus der ganzen Region und kollegial unterstützender Partner teilangestellter Operateure –  gemeinsam zieht man im sogenannten „Ortho.Netz“ an einem Strang.  Dr. Heinz: „Die reibungslose Einbindung der Kollegen in unsere hausinternen Strukturen, Prozesse und zertifizierte Zentren garantieren Effizienz für Klinik und orthopädische Partner.“ Und die Zahlen geben ihm Recht. Die Abteilung für Orthopädie ist auf Erfolgskurs: 400 endoprothetische Eingriffe wurden im Jahr 2023 im EPZ durchgeführt (das sind etwa doppelt so viele wie in den Jahren 2019-2022). Für das Jahr 2024 seien bereits etwa 600 endoprothetische Eingriffe an Hüften, Knien und Schultern geplant. Die Abteilung für Orthopädie ist also auf Erfolgskurs. Nun gehe es darum, das Team und das Ortho.Netz zu stärken und auszubauen. Eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit ist für ihn der „Key-Faktor“ für hohe Qualität, um das Optimum für die Patienten und für das Klinikum zu erreichen.

Die neue Akut-Geriatrie 

Darum geht es auch Maximilian Helber als Leitendem Arzt der neuen Akut-Geriatrie am Klinikum Landsberg: das Bestmögliche für die Patienten zu erreichen. Er erläuterte die therapeutischen Ziele des geriatrischen Teams – das sind für die Patienten (ab 70 Jahren) die Verbesserung der Selbstständigkeit und der Lebensqualität, die Abwendung von Pflegebedürftigkeit und Erhaltung der autonomen Lebensführung bzw. Rückkehr in das gewohnte soziale Umfeld, die Verringerung der Krankenhausaufenthalte und die Unterstützung von Patienten und Angehörigen. Das geriatische Team besteht aus Ärzten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen/Psychiatern und Sozialdienstmitarbeitern. Helber erklärte, dass heutzutage eine Akut-Geriatrie aufgrund der demographischen Entwicklung unbedingt vonnöten sei: “Im Landkreis Landsberg haben wir eine ältere Bevölkerung sowohl im bayernweiten als auch im oberbayernweiten Schnitt.”

Im Juli 2023 erfolgte die offizielle Abtrennung der Abteilung der Inneren Medizin als eigenständige Fachabteilung Akut-Geriatrie. Mit dem Umzug in den geplanten Neubau (voraussichtlich 2028) ist eine Erweiterung der Akut-Geriatrie von momentan 20 auf dann 40 Betten geplant. Typische akutgeriatrische Patienten sind: über 70 Jahre mit geriatrietypischer Multimorbidität, Patienten ab 80 Jahren und Patienten mit akuten Erkrankungen und Frührehabilitationspotential, so der Leitende Arzt. Die Wege führen durch die Verlegung aus anderen Abteilungen oder Krankenhäusern, aus ambulanter Versorgung oder auch durch Screenings in der Zentralen Notaufnahme in die Akut-Geriatrie.

Notaufnahme: 27.155 Patienten im vergangenen Jahr

Apropos Notaufnahme: Stefan Kozlik, der Ärztliche Leiter des Zentralen Notaufnahme (kurz ZNA), stellte im Anschluss seinen Fachbereich samt Team und Aufgaben vor, beleuchtete sowohl die weiteren Ziele, aber auch das schwierige Spannungsfeld, in dem sich die Notaufnahmen befinden sowie die gesetzlichen „Fesseln“, denen man unterstellt sei.

Immer mehr Patienten suchen jährlich die ZNA des Klinikums Landsberg auf – im Jahr 2018 noch knapp über 22.000, Ende 2023 waren es bereits 27.155 Patientinnen und Patienten. Sie alle werden nach dem Manchester Triage System von den geschulten Fachkräften der ZNA ersteingeschätzt, um zu gewährleisten, dass wirklich die Patienten zuerst versorgt werden, die zwingend eine akute Behandlung benötigen – die Wartezeiten für Patienten mit nicht dringlichem Behandlungsbedarf indes stünden immer wieder in der Kritik. Ein großes Problem sei auch die Ambulantisierung, die von den Krankenkassen und Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach immer weiter vorangetrieben werde. „Leider wird die Diskussion wieder einmal auf finanzielle Einsparungen fokussiert, anstatt über den richtigen Umfang der Versorgung (wer? wie? und wo?) zu sprechen“, gab Kozlik zu bedenken. Was dies für die Krankenhäuser bedeute? Kozlik: „Der Mangel an qualifiziertem Personal zwingt alle Akteure, Versorgungsprozesse so effizient wie möglich zu gestalten. Den zusätzlichen, ambulanten Leistungsbedarf können die Vertragsärzte  nicht decken. Es gibt keinen strukturierten und auch finanzierten Umstellungsprozess, eine kalte Strukturbereinigung findet statt.“ Es sei zu befürchten, dass erneute Spargesetze die Krankenhäuser in die Insolvenz treiben.

Vorstand Marco Woedl bedankte sich herzlich bei allen Rednern für ihr beeindruckendes Engagement und die erfolgreiche Aufbauarbeit der drei Fachabteilungen. In Zeiten der finanziellen Kürzungen und der Bürokratie, in denen viele Krankenhäuser ums Überleben kämpfen müssen, sei man sehr froh, den Landkreis als großen Unterstützer im Rücken zu haben, betonte Woedl.

Im Anschluss tauschten sich alle Teilnehmer des Forums Klinikum in gemütlicher Runde noch lange und rege aus.

Hier noch einige Fotos vom Forum Klinikum: