1. Weiterbildungsbefugnisse
In der Abteilung besteht die Möglichkeit der vollen Weiterbildung (60 Monate) zum Facharzt für Innere Medizin (Internist) nach der aktuellen Weiterbildungsordnung der Bayerischen Landesärztekammer (WBO 2004 i.d.F.v. 28. Oktober 2018).
Für die neue Weiterbildungsordnung (WBO 16.10.2021) ist eine Beantragung gestellt (Novelle-Starteffekt). Darüber hinaus kann der stationäre Teil (36 Monate) der Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin (Hausarzt) nach der Weiterbildungsordnung der Bayerischen Landesärztekammer (WBO 2004 i.d.F.v. 28. Oktober 2018) in der Abteilung absolviert werden. Hierzu gilt ebenso die o.g. Beantragung der Weiterbildung nach neuer Weiterbildungsordnung (WBO 16.10.2021)
Weiterbilder für die Innere Medizin bzw. Allgemeinmedizin sind Stefan Kozlik und Maximilian Helber.
2. Weiterbildungskonzept für den Facharzt für Innere Medizin
Stationäre Basisweiterbildung
Jeder internistische Weiterbildungsassistent beginnt – unabhängig von seiner beruflichen Vorbildung – seine klinische Tätigkeit zunächst auf einer internistischen Normalstation mit jeweils 40 Betten. Der Assistent wird in seiner ersten Woche einem erfahrenen Kollegen zugeteilt, der ihn auf den ersten Schritten im Berufsleben eng begleitet. Je nach Eignung und Vorerfahrung übernimmt der neue Kollege nach wenigen Wochen die Visiten einzelner Patientenzimmer, behält aber einen permanenten Ansprechpartner in Form eines erfahrenen Assistenz- und Oberarztes. Auf den internistischen Stationen sind jeweils zwei bis drei Ärzte eingeteilt, weshalb im Regelfall ca. 12-16 Patienten von einem Assistenzarzt betreut werden.
Jedem Assistenzarzt ist ein Oberarzt zugeteilt, der für eine problemorientierte Visite jeden Nachmittag auf Station erscheint. Zusätzlich erfolgen vormittags telefonische Rücksprachen für kurzfristige Neuerungen und Problemfälle. Mittags trifft sich die gesamte Abteilung zur Demonstration der erfolgten Röntgenuntersuchungen durch einen radiologischen Facharzt sowie zur Mittagsbesprechung mit anschließendem Mittagessen. Einmal wöchentlich erfolgt eine strukturierte Oberarztvisite aller Patienten auf Station. Spezifische Fragestellungen der Schwerpunktversorgung werden mit den jeweiligen Fach- oder (Tele-)Konsiliarärzten diskutiert. Die Therapie komplexer onkologischer Patienten wird in einer interdisziplinären Tumorkonferenz mit externen Onkologen, Pathologen und Strahlentherapeuten festgelegt. Die Ausbildungsaspekte der Inneren Medizin sind Inhalt einer jeden Visite und Konferenz und legen in der Summe die Grundlage für die spätere fachärztliche Expertise. Die stationäre Ausbildung wird durch regelmäßige interne Fortbildungen und den Besuch externer Fortbildungsveranstaltungen ergänzt.
Nach den ersten Monaten auf Normalstation wird jeder Assistenzarzt zunächst für eine Woche redundant in der zentralen Notaufnahme (ZNA) eingeteilt und von einem erfahrenen Assistenten eingearbeitet. Hier wird er mit den organisatorischen und medizinischen Abläufen von Notfallpatienten vertraut gemacht. Anschließend ist der Assistenzarzt für erste Dienste im Rahmen eines 3-Schichtmodells in der ZNA befähigt, wobei zunächst Tagdienste am Wochenende übernommen werden.
Tagsüber ist der ärztliche Leiter der Notaufnahme dem Assistenten fachlich zugeordnet. In jedem Dienst stehen ein erfahrener Assistenzarzt auf der benachbarten Intensivstation zur Supervision sowie ein internistischer Oberarzt im Hintergrunddienst für Rückfragen zur Verfügung.
Nach etwa 1-2 Jahren klinischer Erfahrung rotiert der Weiterbildungsassistent für zunächst 6 Wochen in die internistische Funktionsdiagnostik und wird dort für 1 Woche eingearbeitet. Zuvor hat der Assistent bereits einen externen Grundkurs für die Abdomensonographie absolviert und ist durch seine Tätigkeit auf Normalstation und in der ZNA mit den Grundlagen der internistischen Diagnostik (EKG, Ergometrie etc.) vertraut.
In der Funktionsdiagnostik werden vormittags Abdomensonographien durchgeführt, bevor die Langzeitregistrierungen (LZ-EKG, LZ-RR, Polygraphie) und Lungenfunktionen ausgewertet werden. Nachmittags erfolgen Duplex-Sonographien der Arterien und Venen sowie sämtliche Punktionen von Organen, Pleura, Aszites, Knochenmark und Spinalkanal, was unter Anleitung erlernt wird. Wöchentlich werden durchschnittlich 70 Sonographien selbstständig durchgeführt, weshalb somit nach 8 Wochen bereits über 400 sonographische Untersuchungen dokumentiert sind.
Auch die übrigen Leistungszahlen (Lungenfunktionen 50/Monat, LZ-EKG 100/Monat, LZ-RR 25/Monat) ermöglichen in dieser Zeit bereits eine weitreichende Erfüllung des Leistungskatalogs der bayerischen Landesärztekammer unabhängig von den zuvor erbrachten Untersuchungszahlen auf Normalstation und ZNA.
Internistische Spezialisierung
Nach Komplettierung der Basisweiterbildung erfolgt eine Rotation auf die internistische Intensivstation, wo der Weiterbildungsassistent zunächst für 1 Woche in die speziellen organisatorischen und medizinischen Belange der Intensivpatienten eingearbeitet wird.
Anschließend erfolgt eine Tätigkeit im Tagdienst unter Supervision des Oberarztes der Intensivstation. In dieser Zeit werden sämtliche invasive und nicht-invasive Methoden der Intensivmedizin erlernt und geübt. Nach circa 3 Monaten ist der Assistenzarzt üblicherweise für erste Dienste im Schichtmodell der Intensivstation befähigt und erfüllt diese Aufgaben dann in Absprache mit dem jeweiligen Oberarzt im Hintergrunddienst. Anschließend wechselt der Assistenzarzt für den Rest seiner Weiterbildung in das Dienstmodell der Intensivstation und steht dabei auch als Ansprechpartner für Rückfragen des Dienstkollegen in der ZNA zur Verfügung. Insgesamt werden in dieser Zeit deutlich mehr als 6 Monate (Vollzeit) auf der Intensivstation verbracht, weshalb der Weiterbildungsassistent eine sichere Expertise in der Behandlung kritisch kranker Patienten erlernt.
In der folgenden Zeit der Weiterbildung rotiert der Assistent erneut für weitere 6 Wochen exklusiv in die Funktionsdiagnostik analog zur Basisweiterbildung. Insgesamt verbringen die internistischen Weiterbildungsassistenten somit 3 Monate ausschließlich in der (Duplex-)Sonographie und internistischen Basisfunktion.
Das letzte Jahr seiner internistischen Weiterbildung verbringt der Assistent in der Facharztrotation, wo er auf die eigenverantwortliche Tätigkeit in der Inneren Medizin vorbereitet wird. Der Assistent arbeitet parallel mit den Oberärzten, versorgt gemeinsam mit den Fachärzten die Patienten der interdisziplinären Station (IDS), Notaufnahme und Intensivstation und trifft erste eigenverantwortliche Entscheidungen in enger Absprache mit den Oberärzten und dem Chefarzt. Hierbei erfolgt die Einarbeitung in die Endoskopie, wo der Assistent unter Anleitung eines Facharztes selbstständig die Durchführung von Ösophagogastroduodenoskopien und Koloproktoskopien erlernt.
Weitere Verfahren wie Organpunktionen, Bronchoskopien, ERCPs und Endosonographien werden demonstriert und je nach Eignung und Interesse begleitet. In der erweiterten internistischen Funktion wird außerdem die Echokardiographie erlernt und nach entsprechender Einarbeitung selbstständig durchgeführt. Der individuelle Fortschritt in der Weiterbildung wird in jährlichen Personalgesprächen mit dem Weiterbilder evaluiert und die berufliche Perspektive diskutiert.
Der Verlauf der Weiterbildung wird jährlich und prospektiv im persönlichen Logbuch überprüft und dokumentiert, um die Weiterbildungsinhalte den individuellen Bedürfnissen anzupassen. Nach Komplettierung der Weiterbildungszeit und Absolvierung sämtlicher Rotationen kann der Weiterbildungsassistent sich zur Facharztprüfung bei der Landesärztekammer anmelden und wird hierauf gezielt vorbereitet
3. Weiterbildungskonzept für den Facharzt in Allgemeinmedizin
Die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin wird im Verbund mit der Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin (KoStA) der Bayerischen Landesärztekammer angeboten (siehe www.kostabayern.de).
Die gesamte 5-jährige Weiterbildung findet dabei im Rahmen eines strukturierten Curriculums mit definierten Rotationen in der Klinik und in verschiedenen Ausbildungspraxen im Landkreis statt. Im Rahmen der stationären Basisweiterbildung ist eine 18-monatige Rotation in die Abteilung für Innere Medizin vorgesehen.
Nach Einarbeitung in den Ablauf der Normalstation und der ZNA nimmt der Weiterbildungsassistent am Dienstmodell der Notaufnahme teil und rotiert für insgesamt 6 Wochen in die internistische Funktionsdiagnostik. Die Bewerbungen und die Einteilungen im Rahmen des Weiterbildungsverbundes erfolgen über den Vorsitzenden des ärztlichen Kreisverbandes Landsberg.
Alternativ können Interessenten für die Weiterbildung in Allgemeinmedizin auch die gesamte stationäre Basisweiterbildung (36 Monate) in der Abteilung für Innere Medizin absolvieren, sofern der chirurgische Teil im Rahmen der Praxisausbildung abgedeckt wird. In diesem Fall verläuft die Weiterbildung analog zur Basisweiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin.
Bewerbungen: Schicken Sie gerne Ihre Initiativbewerbung per E-Mail oder Online-Formular.