Notaufnahme: Damit das Warten angenehmer wird

Die Patientenzahlen in Deutschlands Notaufnahmen steigen stetig an und damit auch die Zahl der Patienten die nach der Ersteinschätzung aufgrund niedrigerer Dringlichkeit vor der Behandlung im Wartebereich Platz nehmen müssen.

Ein ebenso großes Problem in den Notaufnahmen stellen aus Wartezeiten folgende häufige verbale oder körperliche Übergriffe dar.

Um die Wartezeit angenehmer und informativer zu gestalten, hat sich die Fachpflegekraft Nicole Block aus unserer Notaufnahme, unterstützt von der pflegerischen Leitung Andreas Schollenberger, Überlegungen zum Thema Warten gemacht:

Was macht Wartezeiten angenehmer, welche Gedanken gehen Wartenden in der Zentralen Notaufnahme durch den Kopf und wie bekommen Wartende verbindliche Informationen über Wartezeiten, um die Zahl der Nachfragen zu verringern?

Im Ergebnis finden sich jetzt im Wartebereich der Zentralen Notaufnahme neben dem neuen Wasserspender eine Ladestation für Tablets/Smartphones, via QR Code ist ein kostenloser Internet Zugang möglich, mehrere Handouts mit relevanten Fragen und Antworten zum Thema „Warten“ liegen zur Information aus und auf dem Auslastungsmonitor der Notaufnahme wird ab sofort die aktuelle Wartezeit in den Hauptabteilungen dargestellt. Es stehen für Senioren auch Stühle mit erhöhter Sitzfläche im Wartebereich zur Verfügung. Aushänge im Wartebereich weisen auf die Neuerungen hin.

So wollen wir die Wartezeit so angenehm wie möglich gestalten, um Nachfragen und eskalierende Situationen zu vermeiden, Arbeitsprozesse nicht unterbrechen zu müssen und wiederum Wartezeiten verkürzen zu können.

Wussten Sie schon? 

Objektive Wartezeit (in Min.) x Wartequalität = subjektive Wartezeit

  • In positiver Stimmung werden 45 Min Warten wie 30 Minuten wahrgenommen, in negativer Stimmung wie 90 Min
  • Richtige Info + bestimmte Wartezeit = angenehme Situation
  • Falsche Info + unbestimmte Wartezeit = unangenehme Situation (Quernheim 2017)