Innovativer Lernspaß dank VR-Brillen

Zwei Pflegeschüler, die eine VR-Brille aufhaben und bedienen.

Der Pflegeschüler betritt das Patientenzimmer, im Hintergrund sind typische Geräusche und Gespräche auf Station zu hören. Ein Patient liegt im Bett mit schmerzverzerrtem Gesicht, er hat eine Wunde am Schienbein und atmet – deutlich hörbar – schwer. Wie sind seine Vitalwerte? Wie groß ist die Wunde konkret? Wie sollte sie versorgt werden? Vorsichtig nähert sich der Schüler, misst erst einmal den Blutdruck des Patienten, setzt dann Schritt für Schritt alles um, was er im Theorieunterricht an der Berufsfachschule für Pflege gelernt hat. Nur mit einem großen Unterschied: Das Ganze ist gar keine echte Pflege-Situation, sondern eine sehr realitätsgetreue Simulation. Der Auszubildende trägt eine VR-Brille und kann dank virtueller Realität (mit ebenfalls simulierten Händen) am „Programm-Patienten“ üben. Und zwar in Ruhe und gefahrlos, ohne den Druck einer Live-Situation am echten Patienten.

So innovativ geht lernen jetzt an der Berufsfachschule (BFS) für Pflege am Klinikum Landsberg – denn Schulleiter René Leisten hat zwei hochmoderne VR-Brillen beschafft und in den Unterricht eingeführt, damit sie die Pflegeausbildung bereichern. Er berichtet begeistert: „Die innovative Technik ermöglicht es, die Pflegesituationen realitätsnah und interaktiv zu üben –  ohne Risiko für echte Patientinnen und Patienten.“ Das Ziel: Lernen mit Spaß und hohem Realitätsbezug, aber ohne Zeitdruck.

Die Schülerinnen und Schüler der BFS – allesamt angehende Pflegefachfrauen und -männer am Klinikum Landsberg – können sich Zeit lassen und die erlernten Übungen umsetzen. So ganz nebenbei bieten die VR-Brillen ein wirklich spannendes Lernerlebnis: Mit typischen Stationsgeräuschen und einem visuell perfekt simulierten Patientenzimmer tauchen sie in eine nahezu echte Pflegesituation ein, trainieren dank eines eigens entwickelten Programms praktische Handgriffe, lernen also dazu und haben Freude dabei. „So werden sie optimal auf den Berufsalltag vorbereitet, ohne sofort ins kalte Wasser einer realen Live-Situation am Patientenbett springen zu müssen.“ Ein weiterer Pluspunkt: Im Patientenzimmer – das den Zimmern im Klinikum Landsberg sehr ähnelt und technisch genau so ausgestattet ist – können gezielt Fehlerquellen eingebaut werden, um das Erkennen und Vermeiden von Versorgungsfehlern zu trainieren, erklärt René Leisten. Die Software wird vom Anbieter nach und nach weiter ausgebaut werden, zum Beispiel auch für ein gezieltes Schockraumtraining oder für die Pädiatriepflege.

Und das Beste daran: Mit den Virtual-Reality-Brillen macht das Lernen richtig Spaß! Viele Schülerinnen und Schüler sind so begeistert, dass sie künftig sogar in ihren Freistunden mit den VR-Brillen üben können. René Leisten ist – genau wie die Auszubildenden und das gesamte Lehrerkollegium – absolut überzeugt von dieser innovativen Übungsmethode, die bislang nur an wenigen Schulen in Deutschland angeboten wird: „Sobald sich die VR-Brillen bei uns etabliert haben, möchten wir gerne weitere anschaffen, damit noch mehr Schülerinnen und Schüler gleichzeitig dieses besondere Lernerlebnis genießen können – für eine moderne, praxisnahe und sichere Pflegeausbildung.“

Übrigens: Auf der Ausbildungsmesse in Kaufering am 25.09. und 26.09.2025 ist die Berufsfachschule für Pflege des Klinikums Landsberg auch mit den VR-Brillen vor Ort.

Hier ein paar Fotos unserer Schülerinnen und Schüler beim Üben mit den VR-Brillen – inklusive Einblicke ins virtuelle Patientenzimmer!