Spitzenmedizin in der Endoprothetik: Über 1200 neue Gelenke

Im Klinikum Landsberg am Lech ist die Abteilung für Orthopädie mit dem EndoProthetikZentrum (EPZ) in nur zwei Jahren zu einem führenden Kompetenzzentrum in der Region gewachsen. Über 1200 erfolgreich durchgeführte Prothesenimplantationen sprechen für sich. In einem Interview gewährt Dr. Simon Martin Heinz, Chefarzt der Orthopädie, einen Einblick in die erfolgreiche Entwicklung und Zukunft der Abteilung. Dabei erläutert er, wie durch innovative Techniken und maßgeschneiderte Lösungen eine individuell abgestimmte Behandlung für jeden Patienten sichergestellt wird – und er wirft einen Blick auf den großen „Tag der Orthopädie“ am Freitag, 9. Mai in der Mittelschule Landsberg!

Herr Dr. Heinz, schon längst sind Sie im Klinikum ganz und gar angekommen – was war hier bisher ihr größter persönlicher Erfolg und warum?

Dr. Heinz: „Mein größter persönlicher Erfolg ist zweifellos die Etablierung der Abteilung für Orthopädie und die erfolgreiche Weiterentwicklung unseres EndoProthetikZentrums (EPZ).
Als ich vor zwei Jahren die Leitung übernommen habe, standen wir vor einigen Herausforderungen – sei es bei der Optimierung der Abläufe oder der Fallzahlenentwicklung. Durch kontinuierliche Verbesserungen in der Patientenversorgung, effiziente Prozesse und vor allem dank unseres starken Teams konnten wir die Abteilung und das EPZ auf ein neues Niveau heben.

Die Fallzahlen sind signifikant gestiegen, und die Qualität unserer Versorgung hat sich spürbar erhöht. Besonders stolz macht mich, dass diese Erfolge nicht nur in Zahlen messbar sind, sondern vor allem auch in der hohen Patientenzufriedenheit und der hervorragenden Zusammenarbeit im Team zum Ausdruck kommen. Unser gemeinsamer Einsatz mit allen Partnern trägt Früchte.
Wir haben uns als feste Größe in der Region etabliert – und das ist nicht nur ein beruflicher Erfolg, sondern auch ein persönlicher, weil er zeigt, dass wir als Team eine gemeinsame Vision erfolgreich umsetzen konnten.“

Wie hat sich die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen (z.B. Orthopädie, Anästhesie, Physiotherapie) verändert?

Dr. Heinz: „Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen hat sich enorm verbessert und intensiviert. Besonders wichtig ist uns dabei ein interdisziplinärer Ansatz, der für eine optimale Patientenversorgung sorgt. Die enge Zusammenarbeit zwischen allen Fachbereichen ermöglicht eine ganzheitliche Betreuung, die bereits vor der Operation beginnt und bis zur Nachsorge reicht.

Wir haben regelmäßige interdisziplinäre Besprechungen etabliert, um Fälle individuell zu besprechen und beste Behandlungsstrategien zu entwickeln. Durch diese enge Abstimmung können wir die Patienten bestmöglich auf die Operation vorbereiten und die Nachbehandlung so gestalten, dass die Genesung schnell und nachhaltig erfolgt. Ein gutes Beispiel ist die enge Zusammenarbeit zwischen Orthopädie und Anästhesie. Die Einführung neuer Schmerztherapien, darunter auch moderne Blockverfahren, bieten eine zusätzliche Schmerzkontrolle, die den Heilungsprozess unterstützt.
Zusammen mit der Physiotherapie sorgen wir dafür, dass die Patienten nach der Operation schnell mobilisiert werden können, was ebenfalls einen entscheidenden Beitrag zu einer schnellen Genesung leistet. Dieser integrative Ansatz führt zu einer insgesamt höheren Behandlungsqualität und besseren Ergebnissen für die Patienten.“

Was ist Ihnen in der Zusammenarbeit mit Ihrem Team, Ihren Kolleginnen und Kollegen besonders wichtig?

Dr. Heinz: „In der Zusammenarbeit mit meinem Team und meinen Kolleginnen und Kollegen sind mir vor allem ein respektvoller Umgang, offene Kommunikation und Vertrauen wichtig. Wir arbeiten in einem sehr dynamischen Umfeld, in dem es darauf ankommt, schnell und flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren. Dabei ist es entscheidend, dass alle Teammitglieder ihre Expertise einbringen können und wir uns gegenseitig unterstützen.

Ein starkes Team lebt von der Zusammenarbeit auf Augenhöhe, in der jede Meinung zählt und Ideen frei ausgetauscht werden. Ich lege großen Wert darauf, dass jeder Einzelne sich wohl fühlt und sich einbringen kann. Gleichzeitig ist mir wichtig, dass wir gemeinsam Verantwortung übernehmen – sei es bei der Patientenversorgung, aber auch bei der Weiterentwicklung unserer Abteilung.

Der offene Austausch und das Vertrauen, das wir untereinander pflegen, sind die Grundlage für unseren Erfolg und tragen maßgeblich dazu bei, dass wir als Abteilung so gut zusammenarbeiten und unseren Patienten eine optimale Versorgung bieten können.“

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Einsatz eines künstlichen Gelenks und wie helfen Sie als Experten dabei, die richtige Entscheidung zu treffen?“

Dr. Heinz: „Die Endoprothetik hat sich in den letzten Jahren zu einem sicheren und sehr erfolgreichen Verfahren entwickelt und zählt heute zu den erfolgreichsten orthopädischen Eingriffen. Allerdings ist eine Endoprothese nie die erste Wahl, sondern die letzte Lösung. Zunächst setzen wir auf konservative Behandlungsmethoden, um Schmerzen zu lindern und die Mobilität zu verbessern. Erst wenn diese Optionen nicht mehr ausreichen und die Lebensqualität erheblich eingeschränkt wird, kann ein künstliches Gelenk helfen, ein schmerzfreies und aktives Leben zurückzugewinnen.
Wichtig ist, dass jeder Patient individuell betrachtet wird. Die Auswahl des richtigen Prothesensystems hängt von verschiedenen Faktoren ab – wie dem Alter, dem Zustand der Knochen und Bänder sowie den persönlichen Aktivitätswünschen. Deshalb ist es entscheidend, dass Patienten sich in die Hände eines erfahrenen Chirurgen und eines spezialisierten Teams an einem zertifizierten Zentrum begeben. Bei uns am Klinikum Landsberg am Lech bieten wir nicht nur modernste Technik und umfangreiche Ausstattung, sondern auch eine interdisziplinäre Betreuung, die maßgeschneiderte Lösungen für jeden Patienten bietet.“

Die Leistungszahlen im Fachbereich Orthopädie sind stark gestiegen. Können Sie uns das mit ein paar Zahlen untermauern? Und worauf führen Sie das zurück?

 

Dr. Heinz: „Ja, die Entwicklung unserer Abteilung lässt sich sehr gut an den Zahlen ablesen. Im Jahr 2022 verzeichneten wir 139 Fälle im EPZ. Bereits 2023 konnten wir diese Zahl auf 390 steigern, und für 2024 nochmals verdoppeln. Insgesamt wurden in den letzten beiden Jahren mittlerweile über 1200 endoprothetische Eingriffen durchgeführt.
Diese Entwicklung innerhalb kurzer Zeit sprechen für das Vertrauen, das Patienten und Zuweiser in unsere Arbeit haben.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen haben wir unsere Strukturen optimiert – von der präoperativen Diagnostik über die OP-Abläufe bis hin zur Nachsorge. Wir setzen auf moderne Operationstechniken, individuelle Prothesenlösungen und enge interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Ein weiterer Faktor ist unser wachsendes Netzwerk: Durch den engen Austausch mit niedergelassenen Kollegen und anderen Partnern in der Region können wir Patienten optimal durch den gesamten Behandlungsprozess begleiten. Das trägt entscheidend dazu bei, dass immer mehr Menschen sich für eine Behandlung bei uns entscheiden.“

Interessant – was verstehen sie unter diesem Netzwerk?

Dr. Heinz: „Die Abteilung für Orthopädie will nicht nur wachsen, sondern als Kompetenzzentrum der Region eine zentrale Rolle in der Versorgung übernehmen. Doch eine optimale Patientenbetreuung endet nicht im OP:
Deshalb haben wir das Ortho.netz Oberbayern Schwaben ins Leben gerufen.

Unser Ziel ist eine enge Vernetzung zwischen der Klinik, orthopädischen Praxen sowie Therapie- und Reha-Einrichtungen. So ermöglichen wir eine optimale Patientenversorgung mit kurzen Kommunikationswegen zwischen allen beteiligten Ärzten und Therapeuten. Expertenrunden und Fallbesprechungen sollen helfen, die bestmögliche Therapie individuell abzustimmen.

Das Ortho.netz ist eine Plattform, auf der sich Patienten über alle Versorgungsmöglichkeiten informieren können – von Praxen über Klinik bis zur Reha. Dieses Netzwerk wird die gesamte orthopädische Versorgung in der Region verbessern. Das Ortho.netz steht für eine umfassende, abgestimmte Behandlung über den gesamten Therapieprozess hinweg. Mit diesem starken Versorgungsnetzwerk heben alle Beteiligte die orthopädische Versorgung in der Region auf ein neues Niveau.“

Aufgeregt blicken wir bereits auf den 9. Mai – denn da ist eine ganz besondere Veranstaltung in Landsberg geplant …

Dr. Heinz: „Ja, der Tag der Orthopädie am Freitag, 9. Mai, ab 17 Uhr ist ein echtes Highlight für uns! An diesem Tag möchten wir den Menschen in der Region die Möglichkeit geben, sich umfassend über orthopädische Themen zu informieren und gleichzeitig unser Netzwerk besser kennenzulernen.“

Was erwartet die Besucher?

Dr. Heinz: „Wir bieten spannende Fachvorträge zu Themen wie moderne Endoprothetik, gelenkerhaltende Therapieoptionen und Rehabilitationsmöglichkeiten. Zudem sind niedergelassene Orthopäden, die Klinik und das Medizinische Versorgungszentrum und Industrie vor Ort. Das gibt Patienten, Angehörigen und Interessierten die Gelegenheit, direkt mit unterschiedlichen Experten ins Gespräch zu kommen und sich über verschiedene Behandlungswege zu informieren.

Viele Menschen wissen gar nicht, welche Möglichkeiten es heute in der Orthopädie gibt – sei es bei degenerativen Erkrankungen, Sportverletzungen oder nach Unfällen. Mit dieser Veranstaltung möchten wir Aufklärung bieten und gleichzeitig unser Ortho.netz Oberbayern Schwaben vorstellen. Diese Plattform wird Patienten künftig dabei helfen, schnell und gezielt die richtige Behandlung zu finden. Ich freue mich sehr auf den Tag und bin sicher, dass er für alle Beteiligten – Patienten, Ärzte und Therapeuten – ein großer Gewinn wird!“

Alle Infos zum Tag der Orthopädie und den Flyer zum Herunterladen finden Sie unter ortho.netz – Klinikum Landsberg am Lech

Anmeldung zum Tag der Orthopädie bitte ab sofort unter Telefon 08191/333-1502 oder  Email: regina.miller@klinikum-landsberg.de