Der neue Leiter unserer Berufsfachschule: René Leisten

René Leisten ist der klassische Quereinsteiger. Der 43-Jährige gebürtige Würzburger startete seine Berufslaufbahn als Kaufmann für Bürokommunikation. Bald aber ließ ihn der Wunsch nicht los, in die Pflege zu gehen – als Gesundheits- und Krankenpfleger. Das ist „ein paar Jährchen“ her. Jetzt ist René Leisten der neue Leiter der Berufsfachschule (BFS) für Pflege am Klinikum Landsberg, lebt mit seiner Familie in Landsberg und freut sich sehr über die neue Aufgabe. Im Interview stellen wir ihn heute vor.

 

Herr Leisten, wie kam es denn damals zu dem Berufswechsel?

Ich hatte von vornherein viele Berührungspunkte zum medizinischen Bereich, weil meine Mutter 30 Jahre lang als OP-Pflegekraft arbeitete – als Kind nahm sie mich immer mal wieder mit zur Arbeit. Auch eine meiner Schwägerinnen ist Ärztin. Nach dem Start als Kaufmann für Bürokommunikation zog es mich in zweiter Ausbildung in die Pflege. Dann legte ich noch zwei Studienabschlüsse – den Bachelor für Pflegepädagogik und den Master in der Erwachsenenbildung – nach, sowie diverse Weiterbildungen.

 

Und wann ging es dann für Sie in die Lehrer-Richtung?

In der Ausbildung hatte ich einen Initialmoment. Ich sollte das Pflegemodell nach Rogers vor der Klasse vorstellen. Und merkte: Wow, die hören mir wirklich alle zu und schreiben mit! Da merkte ich, dass mir das Lehren liegt. Und ich wusste ganz klar: diesen Weg gehe ich.

 

Worauf freuen Sie sich nun am meisten in Ihrer neuen Funktion als Schulleiter unserer Berufsfachschule?

Auf die Schülerinnen und Schüler und natürlich auf mein Lehrerkollegium! Das ist wirklich ein sehr professionelles Team – mit dem nötigen Humor! Ich bin bereits seit Oktober 2022 hier an der BFS in Landsberg, vorher war ich sechs Jahre lang Schulleiter am Universitäts-Klinikum Augsburg. Und es macht richtig Spaß, hier in Landsberg an dieser tollen Schule miteinander zu arbeiten – es herrscht eine sehr hohe Motivation, da kann man was bewegen.

 

Was möchten Sie denn gerne konkret bewegen und wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Da gibt es vieles. Zum einen ist da das neue Pflegeberufegesetz – umgangssprachlich Generalistik genannt. Hier hat sich einiges geändert. Jetzt sind alle Ausbildungen in einer komprimiert, was eine große Herausforderung darstellt, weil man sehr kompakt alle Bereiche unterrichten und mit den Schülerinnen und Schülern schaffen muss, um sie adäquat zum Abschluss zu führen. Wir müssen verstärkt mit Kooperationspartnern zusammenarbeiten, denn alle Pflegeschulen sind jetzt gleichgeschaltet. Zweites großes Thema: Wir müssen neue Wege gehen, um Auszubildende zu bekommen. Neue Modelle müssen her, um sie zu gewinnen, zum Beispiel wäre es eine Idee, mit Bildungsgutscheinen zu arbeiten.

 

Was ist Ihnen denn im Umgang mit den Schülerinnen und  Schülern, unseren angehenden Pflegefachfrauen und -männern, wichtig?

Ganz allgemein natürlich ein sehr wertschätzendes Miteinander, ein guter, persönlicher Umgang mit den Klassen. Das Zwischenmenschliche ist so wichtig, um auch die Stärken und Schwächen zu kennen. Ich möchte den Auszubildenden gerne als Mentor zur Seite stehen, sie drei Jahre lang begleiten, dabei auch immer authentisch bleiben. Die höchste Auszeichnung ist es, wenn einen die Schüler auch außerhalb der Schule fröhlich auf der Straße grüßen. Von einem starren Unterrichtssystem ohne Spaß beim Lernen halte ich gar nichts. Deshalb gehören auch schöne Ausflüge, Unternehmungen und Abschlussfahrten unbedingt zum Schulleben dazu.

 

Wieso ist in Ihren Augen der Pflegeberuf so wertvoll?

Weil es ohne uns nicht geht, ohne die Pflegekräfte kann ein Krankenhaus nicht funktionieren. Die Zusammenarbeit mit den Menschen ist ungeheuer wertvoll. Das Schöne daran: Man bekommt immer ein direktes Feedback und auch viel Dankbarkeit. Es wird einem so viel Vertrauen entgegengebracht. Natürlich hat man auch eine hohe Verantwortung gegenüber den Patientinnen und Patienten.

 

Warum lohnt sich Ihrer Meinung nach eine Bewerbung als Auszubildende/Auszubildender an unserer Berufsfachschule für Pflege?

Weil wir alles bieten können – eine professionelle, fundierte Ausbildung und bald auch einen richtig tollen neuen Ausbildungscampus in einem schönen Gebäude, mit viel mehr Platz und sehr modernen technischen und räumlichen Möglichkeiten. Neben der Theorie kann man gerade auch mit unseren Zentralen Praxisanleitern zusammen so vieles für diesen Beruf lernen. Und fürs ganze Leben.

 

Erzählen Sie uns noch ein bisschen Persönliches über Sie?

Ich bin verheiratet und Vater eines vierjährigen Sohnes – mit ihm bin ich gerne draußen in der Natur, ich liebe auch den Wintersport und habe eine hohe IT-Affinität.