Klinikum erreicht den Gold-Status im Blutmanagement

Blut ist ein äußerst wertvolles Gut: Es transportiert lebensnotwendigen Sauerstoff durch die Gefäße. Bis zu 6 Liter fließen durch den menschlichen Körper. Der sehr sorgsame Umgang mit Blut – beispielsweise bei einer Operation oder beim Einsatz von Blutkonserven –  ist in einem Krankenhaus ein wichtiger und sensibler Bereich. Er betrifft die Patientensicherheit und hat daher immer oberste Priorität.

Seit 2020 zertifiziertes Mitglied

Deshalb ist das Klinikum Landsberg bereits seit 2020 zertifiziertes Mitglied im Deutschen Netzwerk „Patient Blood Management“, kurz PBM. Und hat nun, nach vielen Maßnahmen und Anstrengungen, den sogenannten „Gold-Status“ erreicht (bisher war es der Silber-Status).

Was bedeutet dieser Gold-Status im Blutmanagement? „Diesen Status erreicht man, wenn man die Anforderungen des PBM-Katalogs zumindest zu 70% erfüllt. Wir sind bereits bei 82%, ebenso wie das „Mutter-Klinikum“ des PBM Netzwerks, die Uniklinik Frankfurt“, erklärt Dr. Bernhard Dörr, Oberarzt der Anästhesie. Er leitet die PBM-Koordination im Klinikum Landsberg, ist Transfusionsverantwortlicher, Ärztlicher Leiter Blutdepot und freut sich über die sehr erfolgreiche Rezertifizierung und den erreichten Gold-Status: „Das ist eine tolle Bestätigung für die sehr gute Entwicklung des Klinikums – dank aller Beteiligten im ganzen Haus.“

Denn um sich in dem durchaus komplexen Bereich zu steigern, sind viele, viele Hände nötig. Beim „Patient Blood Management“ handelt es sich um ein individuelles Behandlungskonzept zur Vermeidung von Anämie (Blutarmut) und unnötigem Blutverlust, dem richtigen Umgang damit und dem bestmöglichen Einsatz von Blutprodukten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert das Konzept übrigens seit 2011 ein. Wichtigstes Ziel des PBM ist die Steigerung der Patientensicherheit durch Stärkung der körpereigenen Blutreserven.

Zahlreiche Maßnahmen wurden dazu im Klinikum Landsberg gemeinsam angestoßen und umgesetzt.

Einige dieser Maßnahmen zählt Dr. Dörr auf:

Der sorgsame Umgang mit Blut wird bereits in der hauseigenen Berufsfachschule für Pflege vermittelt.

Die Aufmerksamkeit für das Krankheitsbild der Anämie hat deutlich zugenommen

Die Diagnose- und Therapieoptionen bei Blutarmut wurden erweitert.

Die Patienten werden bereits vor der OP auf Anämie untersucht, um möglichst früh eine angepasste Therapie zu starten.

Blutabnahmeröhren haben mittlerweile weniger Volumen, und auf Intensivstation kommen geschlossene arterielle Blutdrucksysteme zum Einsatz.

Mit dem sogenannten „cellsaver“ steht eine weitere (maschinelle) Möglichkeit zur Verfügung, während der OP patienteneigenes Blut zu sammeln, zu waschen und zurückzugeben.

Zudem lässt das Klinikum Landsberg sein Transfusionsverhalten von extern beurteilen und bewerten erzielt dabei exzellente Vergleichsergebnisse. Auch das hauseigene Controlling unternimmt zusätzliche Auswertungen, um weitere Rückschlüsse zu ermöglichen und Verbesserungen zu erreichen.

„Der Gold-Status beim PBM ist also ein echtes Gemeinschaftswerk – wir arbeiten an sehr vielen Bausteinen“, freut sich Dr. Dörr.

Weitere Infos unter Patient Blood Management