Ein Landwirt liegt im Heu auf dem Boden. Er ist nach einem Arbeitsunfall schwer verletzt, blutet stark, ist nicht ansprechbar. Doch Rettung durch das Notarzt-Team naht schnell: In nur knapp vier Minuten ist der Patient standardisiert untersucht, Sofortmaßnahmen sind getroffen und er ist zum Transport ins Krankenhaus bereit. Glücklicherweise ist dieses realitätsgetreue Szenario nur eine Übung für den Ernstfall und gehört beim großen Notfallsymposium im Klinikum Landsberg zum spannenden Programm des Abends.
Die Zuschauer, die alles live mitverfolgten, waren über 120 Ärztinnen und Ärzte, Kolleginnen und Kollegen der Rettungsdienste der Region sowie die Teams der Akutmedizin und der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Landsberg. Zum bereits 3. Mal kamen sie alle zum Notfallsymposium ins Klinikum – einem notfallmedizinischen get-together mit vielen interessanten Impulsvorträgen, zu dem das Team der Akutversorgung jedes Jahr einlädt.
Inhalt des Abends: Gegenseitiger Austausch, viele angeregte Gespräche und sehr interessante Impulsvorträge zu aktuellen notfallmedizinischen Themen – dies alles für das gute Miteinander beim Dienst am Patienten, denn im Notfall muss ein Rädchen ins andere greifen. Wie eben bei besagter Übung, die vom Ärzteteam Dr. Wolfgang Weisensee (Leitender Notarzt), Dr. Simon Martin Heinz (Chefarzt Orthopädie) und Sebastien Canali (Assistenzarzt Chirurgie) inszeniert wurde. Das Blut war übrigens nicht echt (das Heu schon), und der „Patient“ war ein Statist namens Andreas Graf – seines Zeichens Rettungssanitäter beim BRK.
Oberärztin Dr. Jennifer Ziegler (Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie und Leitende Notärztin Landsberg am Lech) und Dr. Peter Landwehr (Chefarzt der Inneren Medizin) begrüßten die Gäste und freuten sich sehr, dass so viele gekommen waren. Hand in Hand an einem Strang zu ziehen, sich regelmäßig angeregt auszutauschen und auf den neuesten Stand zu bringen, sei extrem wichtig. Und genau das taten die Kolleginnen und Kollegen gestern auch – bis in die späten Abendstunden hinein, bei gutem Essen vom Grill und der Salatbar.
Zuvor gab viele spannende und anschauliche Kurzvorträge rund um das Thema Notfallmedizin:
- Über die Ersteinschätzung nach dem Manchester-Triage-System berichtete Andreas Schollenberger, pflegerischer Leiter der Zentralen Notaufnahme (ZNA) am Klinikum Landsberg
- Im Vortrag des Leitenden Oberarztes der Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Michael Steidl, ging es um die Versorgung von Neugeborenen nach präklinischer Geburt
- Mit dem „schwierigen Atemweg“ befasste sich Dr. Stephane Vigani (Oberarzt Anästhesie)
- Oberarzt (Anästhesie) Dr. Nicolas Malicki informierte über die „Sepsis-Schnittstelle Rettungsdienst & ZNA“
- „Präklinische Reposition – to do or not do do?“ war das Thema von Dr. Andreas Bonk (Chefarzt der Unfallchirurgie)
- Stefan Kozlik, der Leitende Arzt der Zentralen Notaufnahme, berichtete über „Bradykarde Herzrhythmusstörungen“
Mit so vielen unterschiedlichen Impulsen im Gepäck waren die angeregten Fachgespräche vorprogrammiert. Fazit: Ein sehr erfolgreiches Notfallsymposium, das wieder aufgezeigt hat, wie wichtig die hochprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Rettungsdiensten, Notärzten und dem Team der ZNA und der Akutversorgung im Klinikum ist. Besonders für die Patientinnen und Patienten, wenn im Notfall eben jede Minute zählt.
Hier noch einige Fotos vom gelungenen Notfallsymposium: