Die Interdisziplinäre Frühförderstelle des SOS-Kinderdorfes Ammersee-Lech startet in Kooperation mit dem Klinikum Landsberg am Lech mit einem Nachsorge-Projekt für früh- und risikogeborene Kinder. Seit April 2024 werden Landsberger Eltern im Rahmen der Harl.e.kin-Nachsorge kostenlos beraten und unterstützt
Jedes zehnte Kind wird zu früh geboren. In Bayern sind das jährlich rund 11.500 Kinder. Bei frühgeborenen Kindern kann es neben medizinischen Problemen und schweren Erkrankungen auch zu Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung kommen. Früh- und Risikogeburten sind nicht nur für die Kinder selbst eine große Belastung – auch ihre Eltern sind stark verunsichert, machen sich große Sorgen und haben Angst um ihr Kind.
Viele Frühgeborene haben Entwicklungsprobleme – etwa Trinkprobleme sowie Ein- und Durchschlafschwierigkeiten – oder zeigen „schwieriges“ Verhalten beim Wickeln, Baden oder neuen Kontakten. Deshalb ist eine unbürokratische, unmittelbare Unterstützung für betroffene Familien so wichtig. Im Harl.e.kin-Projekt sind eine Kinderkrankenschwester aus der Kinderklinik und eine mobile Fachkraft aus der Frühförderstelle als fachliches Tandem im Einsatz, um den Start der Familie mit früh- oder risikogeborenen Kindern in den Alltag zu erleichtern
28. Standort in Bayern
In Landsberg am Lech haben die Interdisziplinäre Frühförderstelle des SOS-Kinderdorfes Ammersee-Lech sowie das Klinikum Landsberg im April 2024 den 28. Standort der Harl.e.kin-Nachsorge in Bayern – gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales – eröffnet. „Das Schöne an diesem Projekt: Wir können Eltern auf allen Ebenen fachlich beraten – sowohl in medizinischen Angelegenheiten als auch in Bezug auf die Entwicklung des Kindes,“ erklärt Lisa Hegen, Bereichsleiterin der SOS-Frühförderstelle in Landsberg am Lech. „Es ist ein sehr individuelles Angebot, das zur spezifischen Alltagsbewältigung einer jeden Familie beiträgt.“
Die Harl.e.kin-Nachsorge beginnt meistens in der Klinik. Nach der Geburt begleitet die Kinderkrankenschwester vor Ort, klärt Fragen und Sorgen der Eltern. Die pädagogische Mitarbeiterin aus der Frühförderstelle macht Hausbesuche und kümmert sich in den Familien um mögliche Schwierigkeiten und Unsicherheiten. Eltern sollen im Umgang mit ihrem Kind nachhaltige Lösungen entwickeln. Es geht um eine Stärkung der Elternkompetenz, einer Hilfe zur Selbsthilfe. „Oft reichen ein paar Besuche und dann kommen die frischgebackenen Eltern allein zurecht,“ erklärt Miriam Winsweiler, Mobiler Dienst der SOS-Frühförderstelle. „Dank der guten Schnittstelle aus Frühförderung und Klinikum können wir niedrigschwellige Hilfe leisten, die bei den Familien ankommt.“
Wer selbst verunsichert ist und Fragen hat in Bezug auf sein zu früh geborenes, schwer erkranktes Kind oder Mehrlingen kann sich auch direkt an die Koordinatorin der Harl.e.kin-Nachsorge in Landsberg am Lech wenden unter:
Lisa Hegen, Bereichsleitung Frühförderstelle SOS-Kinderdorf Ammersee-Lech
Telefon: 08191 – 911890
Harlekin.landsberg@sos-kinderdorf.de
Im Bild von links: Das Team der Harl.e.kin-Nachsorge in Landsberg am Lech (v.l.n.r.):
Sylvie Balcer, Kinderkrankenschwester; Lena Radtke, Psychologin der Harl.e.kin-Nachsorge Bayern/ Zentrale Koordinatorin; Andrea Müller-Hölzel, Kinderkrankenschwester; Lisa Hegen, Bereichsleitung Frühförderung und Frühe Hilfe/ Koordinatorin Harl.e.kin Nachsorge Landsberg am Lech; Dr. med. Alexander Schnelke, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin; Miriam Winsweiler, Mobiler Dienst der Frühförderung; Dr. med. Renate Berger, Zentrale Koordinatorin der Harl.e.kin- Nachsorge Bayern.