Optimierte Behandlungsmethoden im Brustzentrum

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau, welche neben Gebärmutterhöhlenkrebs erfolgreich in der gynäkologischen Abteilung des Klinikum Landsberg am Lech unter Chefärztin Dr. Britt Kerler behandelt wird. Unter Leitung von Dr. Johanna Klein wird seit vielen Jahren daran gearbeitet, diese beiden Krebsarten schonender zu behandeln und zu operieren.
Ziel ist eine optimale und vor allem individuelle Planung der onkologischen Behandlung gepaart mit einer schonenden Operation nach der Maßgabe: Soviel entfernen wie nötig, so wenig entfernen wie möglich. Ein wichtiger Operationsschritt ist neben der vollständigen Entfernung des Tumors die Entfernung von Lymphknoten. Da bösartige Tumore sich über Lymphbahnen ausbreiten können, wurden früher möglichst viele Lymphknoten im Abflussgebiet entfernt. Dies ist heutzutage erfreulicherweise anders, berichtet Dr. Klein. Aufgrund der Nachteile einer zu großzügigen Lymphknotenentfernung beschränkt man sich, wenn möglich, auf die Entfernung lediglich der sogenannte Wächterlymphknoten. Voraussetzung dafür ist u.a., dass diese klinisch unauffällig sind. Um den Wächterlymphknoten zu finden, bedient man sich im Landsberger Brustzentrum schon seit vielen Jahren der leitliniengemäßen radioaktiven Markierung. Alternativ wurde seit diesem Jahr eine neue Methode mittels Eisenoxidfärbung etabliert. Auf eine radioaktive Markierung kann dann verzichtet werden, wenn das dichte Brustdrüsengewebe bereits überwiegend in Fettgewebe umgewandelt wurde. Hier kann die neue Methode schonend eingesetzt werden. Je jünger die Frau ist, umso dichter kann das Gewebe in der Brust sein. In diesem Fall ist die Zusammenarbeit mit Nuklearmediziner Dr. Baumgartl bestens etabliert und eine radioaktive Markierung häufig empfohlen.
Bei Gebärmutterhöhlenkrebs ist die Entfernung der Wächterlymphknoten erst seit kurzer Zeit leitlinienkonform. Seitdem hat Frau Dr. Klein die Methode der ICG (Indocyaningrünfärbung) im Klinikum Landsberg eingeführt. Damit kann auf die bisher durchgeführte Entfernung aller Lymphknoten im Bereich des Beckens und der Hauptschlagader in vielen Fällen verzichtet werden und so einige Komplikationen vermieden werden. Des Weiteren wird bei früh erkannten Tumoren diese Operation mittels minimal invasiver Technik durchgeführt. Dr. Klein ist bereits durch die Arbeitsgemeinschaft der Endoskopie (AGE) seit 2015 MIC II Operateurin und hat sich 2021 erfolgreich rezertifizieren können. Hierfür musste sie mindestens 400 anspruchsvolle minimalinvasive Bauchoperationen innerhalb von fünf Jahren nachweisen können.
Die fachliche Qualifikation im Brustzentrum ist ebenfalls sehr hoch. Dr. Johanna Klein und Dr. Hilde Wolf sind durch die Deutsche Krebsgesellschaft rezertifizierte Mamma-Senior-Operateurinnen; d.h. sie müssen eine große Anzahl an Brustkrebs-Operationen leitliniengemäß nachweisen. Des Weiteren trägt das Brustzentrum das Gütesiegel des Westdeutschen Brustzentrums.
Frauen, die im Landkreis Landsberg und Umgebung an Brustkrebs oder Gebärmutterhöhlenkrebs erkranken, können also sicher sein, dass sie sich in den besten Händen befinden.