Das gab’s zuletzt 2019: Beim „Forum Klinikum“ trafen sich am Mittwochabend viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aus dem ganzen Landkreis mit den Kolleginnen und Kollegen im Klinikum Landsberg. Rund 80 Personen kamen zu diesem besonderen Neujahrsempfang, tauschten sich aus, informierten sich über viele Neuerungen und freuten sich darüber, dass dieses Zusammentreffen und persönliche Netzwerken nach der langen, coronabedingten Pause überhaupt wieder möglich war.
Das Thema Covid 19 stand übrigens nicht im Vordergrund – bei den angeregten Gesprächen gab es viele weitere wichtige Inhalte. Klinikums-Vorstand Marco Woedl hatte die Idee, den Ärztinnen und Ärzten aus den unterschiedlichen Fachpraxen des Landkreises zwölf Thementische anzubieten: „Kardiologie/Neurologie“, „Vizeralchirurgie“, „Orthopädie“, „Baumaßnahmen“, „Geriatrie“, „Anästhesie“, „Zentrale Notaufnahme“, „Kindermedizin“, „Gynäkologie“, „Unfallchirurgie“, „Allgemeine Innere Medizin“ und „Schmerztagesklinik“. So konnten die Gäste sich an den Thementischen mit den jeweils zuständigen Kolleg*innen aus dem Klinikum austauschen.
Nach dem gemeinsamen Essen – die Küchenchefs des Klinikums verwöhnten die Gäste mit Leckerem vom Grill und Salaten – wechselten die Besucher des Forums auch immer wieder zu anderen Tischen über, sodass der Abend für alle Beteiligten abwechslungsreich blieb. Neben der Ärzteschaft des Klinikums waren Landrat Thomas Eichinger, Personaldirektorin Dr. Julia Schäfer, Vorstand Marco Woedl, Kaufmännischer Leiter Maik Tomuschat, der stellvertretende Pflegedirektor Dominik Postler und weitere Mitarbeiter des Klinikums dabei, um mit den Gästen ins Gespräch zu kommen.
Davor gab es kurze Vorträge zu den wichtigsten Neuerungen und Personalien im Klinikum Landsberg.
So berichtete Dr. Peter Landwehr, Interims-Chefarzt der Inneren Medizin, von der bevorstehenden Umstrukturierung dieses Fachbereichs: Die Abteilung Innere Medizin, wie sie heute besteht, wird im Jahr 2023 aufgeteilt in die vier einzelnen Fachbereiche Kardiologie/Neurologie, Akutgeriatrie, Gastroenterologie/Allgemeine Innere Medizin und Zentrale Notaufnahme. Statt einer sehr großen, gemischten Abteilung wird es dann drei bettenführende Abteilungen plus Zentrale Notaufnahme geben – und statt einem Chefarzt vier Leitende Ärzte/Ärztinnen. Warum dies nötig ist, erklärte Dr. Landwehr so: „Um eine fachbezogene Patientenbetreuung zu erreichen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin diese Spezialisierung.“ Zudem ist in der Weiterbildung der Ärztinnen und Ärzte eine zunehmende Spezialisierung vorgegeben – nicht nur die allgemeininternistische, sondern auch eine Schwerpunktweiterbildung (Kardiologie, Geriatrie, Gastroenterologie und Notfallmedizin) soll im Klinikum möglich sein. Zusätzlich liegen gesetzliche Vorgaben vor, die diese Umstrukturierung erforderlich machen.
„Aber vor allem“, so Dr. Landwehr weiter, „ist das Ganze eine Vorbereitung für die Zukunft, für die anstehenden Bauprojekte des Klinikums.“ Denn durch den Funktionsneubau werde Raum geschaffen für eine viel geräumigere Notaufnahme, für eine große Geriatrie mit 40 Betten, zwei Herzkatheterlabore und damit eine stark wachsende Kardiologie und vieles mehr. So sei man für die Zukunft gerüstet, sichere den Standort, werde moderner, gehe mit der Zeit.
Im Zuge der Neugestaltung freut sich Dr. Landwehr auch über einige neue Kolleginnen und Kollegen, die das jetzige Team verstärken. Zum Beispiel Neurologin Dr. Katrin Hüttemann, die vor einer Woche ihren Dienst im Klinikum angetreten hat (künftig Abteilung Kardiologie/Neurologie). Bereits zuvor arbeitete die Oberärztin bei der Schlaganfallversorgung eng mit dem Klinikum Landsberg zusammen – durch die Kooperation mit dem Neurovaskulärem Netzwerk Südwestbayern, kurz NEVAS. Auch die neue Oberärztin Dr. Jennifer Ziegler (Allgemeine Innere Medizin) und die beiden künftigen Ärztlichen Leiter Maximilian Helber (Geriatrie) und Stefan Kozlik (Zentrale Notaufnahme) stellten sich und ihre Aufgabenbereiche vor.
Die Gäste lernten beim Forum aber noch einige weitere neue Gesichter kennen – so zum Beispiel Dr. Tanija Hüttl, die als neue Chefärztin der Anästhesie ab 1. April 2023 den bisherigen Chefarzt Dr. Hubert Meyrl ablösen wird, da er in den Ruhestand geht. Dr. Hüttl freut sich sehr auf die Arbeit „in meinem Heimatklinikum, das schon bald zu einem großen Gesundheitscampus heranwachsen wird“ – das Patientenwohl und das gute Arbeitsklima stünden bei ihr an allererster Stelle.
Und natürlich ging es auch um die zweite große Umstrukturierung im Haus: Die neue Unfallchirurgie/Orthopädie – aus einer bislang gemeinsamen Abteilung werden zwei einzelne geschaffen, die aber weiterhin Hand in Hand arbeiten werden. Das führten Dr. Andreas Bonk (Interims-Chefarzt Unfallchirurgie – seit 1.10.2022 im Klinikum) und Dr. Simon Martin Heinz (neuer Chefarzt der Orthopädie ab 1. April 2023) gemeinsam aus. Beide kennen sich sehr gut, arbeiteten schon früher zusammen und bringen sehr langjährige Erfahrung sowohl in der operativen Unfallchirurgie, als auch in der orthopädischen Chirurgie und in der konservativen Therapie mit. Sie freuen sich darauf, „in einer neuen Struktur – getrennt und doch geeint – die chirurgische Klinik in Landsberg zu stärken und zu einem „Muskuloskelettalen Zentrum“ aufzubauen. Gemeinsam mit ihren Teams – auch hier sind ein neuer Oberarzt und eine neue Oberärztin mit im Boot – und dem Fachbereich Allgemein-/Viszeral- und Gefäßchirurgie (Chefarzt: Dr. Harald Tigges) setzen die beiden stark auf Teamwork und eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zum Wohl der Patienten.
All das, gepaart mit den zahlreichen exzellenten Facharztpraxen, gewährleiste eine optimale Gesundheitsversorgung im Landkreis Landsberg, sagte Landrat Thomas Eichinger zu Beginn im „Forum Klinikum“. Das Klinikum müsse sich weiterentwickeln, um auf die erheblichen und immer weiter steigenden Anforderungen sowie auf die Entwicklungen der Gesellschaft eingehen zu können. Der demographische Wandel und der Fachkräftemangel seien nur zwei von vielen großen Herausforderungen, denen man sich stellen müsse. Der neue Gesundheitscampus mit Facharztzentrum, Ausbildungscampus, Funktionsneubau und vielem mehr solle alle erforderlichen Leistungen vereinen und für die Bürgerinnen und Bürger einen zentralen Anlaufpunkt schaffen.
Was kann besser gemacht werden? Wo könnte die Kooperation zwischen niedergelassenen Ärzten und Klinikum noch ausgeweitet werden, alles im Sinne der bestmöglichen medizinischen Versorgung – sowohl stationär, als auch ambulant? Genau für solche Fragestellungen gebe es diesen Austausch im Forum Klinikum, das fortan, so informierte auch Vorstand Marco Woedl, zweimal im Jahr stattfinden soll.