Mit dem bundesweiten Aktionstag am 20. Juni unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machen die Kliniken in Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Auch das Klinikum Landsberg ist durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung betroffen und beteiligt sich an der Protestaktion!
Verheerende Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit
„Wir schließen uns dem Protest und dem Aktionstag an, weil wir endlich wieder Verlässlichkeit bei der Finanzierung unseres Klinikums benötigen. Es gab zwar politische Hilfe, aber zum einen nicht genug und vor allen Dingen nicht nachhaltig. Die Krankenhäuser benötigen Sicherheit für Krankenhausträger, Beschäftigte aber auch und vor allem für Patientinnen und Patienten. Wenn auf Bundesebene politisch nicht gehandelt wird, erleben wir einen eiskalten Strukturwandel mit Insolvenzen, Schließungen und verheerenden Auswirkungen für die Versorgungssicherheit“, so Vorstand Marco Woedl.
Unabhängige Untersuchungen, wie der Krankenhausrating-Report, spiegeln wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus von Insolvenz bedroht ist. Die Bundesregierung hat auf die Energiekostensteigerungen reagiert und 6 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese fließen aber nur teilweise wirklich in die Kliniken. Andere inflationsbedingte Mehrkosten, wie bei Material, externen Dienstleistern, Lebensmitteln usw. treffen das Klinikum zusätzlich. Die Krankenhäuser haben allerdings keine Möglichkeit, die gestiegenen Preise weiterzugeben.
Die Preissteigerungen der Kliniken sind für das Jahr 2023 bei 4,3 Prozent gesetzlich gedeckelt. Die Inflation liegt aber weit darüber.
Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen werden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende des Jahres 2023 ein Defizit von rund 10 Milliarden Euro angehäuft haben. Auch das Klinikum Landsberg erwartet für 2023 ein Millionendefizit, so Vorstand Marco Woedl. Zu den Kostenbelastungen gehört auch die nur teilweise gesicherte Refinanzierung der enormen Tarifsteigerungen. Und für 2024 sind nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst weitere Kostensteigerungen absehbar. Die Kliniken fordern am bundesweiten Aktionstag die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können.
Bis die große Krankenhausreform wirklich greift, müssen Insolvenzen in den Krankenhäusern vermieden werden, damit die Versorgungssicherheit überall im Land gesichert ist. Daher ist es entscheidend, dass das Krankenhaussystem eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung erhält.
Alle Infos zum bundesweiten Aktionstag inklusive QR-Code und die Möglichkeit, online zu unterschreiben, gibt es unter folgendem Link: Alarmstufe-Rot
Und hier noch der Link zur Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG): Home | Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V. (dkgev.de)